Was bedeutet Naturschutzgebiet?

Das sind per Gesetz rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft erforderlich ist.


Gründe dafür können sein:

  • der Erhalt von Lebensräumen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten
  • wissenschaftliche, naturgeschichtliche oder landeskundliche Gegebenheiten
  • Natur und Landschaft im ausgewiesenen Gebiet sind selten, weisen besondere Eigenarten auf oder sind besonders schön.


Erfüllt ein bestimmtes Gebiet diese Voraussetzungen, wird es durch eine Rechtsverordnung von der Höheren Naturschutzbehörde festgelegt und in der Schutzgebietsverordnung bekannt gegeben. Die Erklärung zum Naturschutzgebiet muss insbesondere den konkreten Schutzzweck und die zu dessen Erreichung notwendigen Gebote und Verbote enthalten.

 

 

Die 6 Naturschutzgebiete im südlichen Landkreis Görlitz

Löbauer Wasser

Naturschutzgebiet Georgewitzer Skala


Nördlich von Löbau liegend erstreckt sich das Naturschutzgebiet "Georgewitzer Skala" auf Teilen der Gemarkungen Oppeln, Bellwitz, Georgewitz und Kittlitz auf einer Fläche von 35,2 ha.
Auf einer Länge von ca. 1,3 km durchbrach das Löbauer Wasser in tausenden von Jahren das geologische Ausgangsgestein, den Westlausitzer Granodiorit. Es bildete sich ein tief eingeschnittenes von Süd nach Nord gerichtetes Tal mit steilen Hängen, Felswänden und Klüften, sowie einem naturnahen, blockreichen Bachbett. Mehrere naturnahe Waldgesellschaften, wie beispielsweise der lindenreiche Stieleichen-Hainbuchenwald, der hainbuchenreiche Traubeneichen-Buchenwald und der Hainmieren-Schwarzerlen-Ufersaum prägen die Skala. Hier fühlen sich u.a. Eisvogel, Kleinspecht und Gebirgsstelze wohl. Aber auch unter Schutz stehende Pflanzen wie Hohler Lerchensporn, Dunkles Lungenkraut, Maiglöckchen und Große Sternmiere haben hier ein Refugium gefunden.

 

 

NSG Rotstein

Naturschutzgebiet Rotstein

 

Das Rotsteinmassiv, nordöstlich von Löbau gelegen, erhebt sich mit seinen drei Gipfeln Rotstein (455 m), Hengstberg (421 m) und Georgenberg (396 m) eindrucksvoll im Süden des Oberlausitzer Hügellandes.
Das Naturschutzgebiet Rotstein mit einer Größe von 81,6 ha gilt als das älteste in Sachsen.
Die Pflanzenwelt des Rotsteins ist fast einmalig in Sachsen. Mit etwa 530 verschiedenen Pflanzenarten auf relativ kleinem Raum ist er der artenreichste Berg in der Oberlausitz. Zu den schützenswerten Pflanzen gehören zum Beispiel Aronstab, Lerchensporn, Leberblümchen, Buschwindröschen, Wild-Gladiole, Seidelbast, Türkenbundlilie und das Gefleckte Knabenkraut.

 

 

 

 

NSG Hengstberg

Naturschutzgebiet Hengstberg

 

Das Naturschutzgebiet Hengstberg umfasst eine Fläche von 23,4 ha südlich der Stadt Herrnhut. Wer sich hier auf Entdeckungsreise begibt, wird sich besonders an eindrucksvollen Baumbeständen mit zum Teil urwüchsigen Formen erfreuen. Geschützt werden hier die Waldgesellschaft der für das Hügelland ursprünglichen Eichen-Buchen-Wälder einschließlich der alten Höhlenbäume und Totholzvorkommen und die naturnahe Bauchaue des Petersbaches. Hier haben Tiere wie Schwarzspecht, Grünspecht, Hohltaube, Waldkauz und verschiedene Fledermausarten ihren Lebensraum.

 

 

 

 

Schönbrunner Berg

Naturschutzgebiet Schönbrunner Berg


Der Schönbrunner Berg ist repräsentativ für die bewaldete Vorbergzone des Lausitzer Berglandes.
Das Naturschutzgebiet befindet sich östlich der Ortslage Großhennersdorf und umfasst eine Fläche von 56,6 ha.
Geschützt wird hier eine repräsentative Basaltkuppe der östlichen Oberlausitz mit den typischen Buchenwäldern, den Ahorn-Eschenwälder der Schatthänge und Schluchten, den Eichen-Hainbuchenwäldern und einer mageren Waldwiese. Der Laubwald zeichnet sich durch eine große Vielfalt von Blütenpflanzen aus, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind. Durch seine Ruhe und Abgeschiedenheit stellt der Schönbrunner Berg ein potenzielles Brutgebiet für Uhu und Schwarzstorch dar.

 

 

 

 

 

 

NSG Lausche

Naturschutzgebiet Lausche

 

Die Lausche ist mit einer Höhe von 793 m über NN die höchste und eindrucksvollste kegelförmige Erhebung des Zittauer Gebirges. Sie ist damit nicht nur das Wahrzeichen für den Ort Waltersdorf und das Zittauer Gebirge, sondern ist zugleich auch die höchste Erhebung Deutschlands östlich der Elbe. Die Lausche ist zu jeder Jahreszeit eines der meist besuchten Ausflugsziele des Zittauer Gebirges. Neben der Jonsdorfer Felsenstadt ist sie eines von zwei Naturschutzgebieten, innerhalb des Landschaftsschutzgebietes und des Naturparks "Zittauer Gebirge".
Das NSG Lausche umfasst lediglich die obere Kuppe des Lauschekegels. Auf einer Fläche von 15,4 ha ist der montane Buchenmischwald in eindrucksvoller Weise erhalten geblieben und bietet hier Raum für eine Vielzahl seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten.

 

 

 

 

NSG Jonsdorfer Felsenstadt

Naturschutzgebiet Jonsdorfer Felsenstadt

 

Das Schutzziel ist der Erhalt der groß-flächigen, größtenteils störungsarmen und vielgestaltigen Sandstein-Felslandschaft mit bizarren Felsformationen und Vulkanstein-Durchragungen und der Erhalt der für diese Felslandschaft typischen, gefährdeten und geschützten Pflanzen und Tiere und deren Lebensräume. Die Kreidesandstein-Felskomplexe bilden den Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten, die besondere Strategien entwickelt haben, um mit diesen ungewöhnlichen und extremen Lebensbedingungen zurecht zu kommen.
Das Naturschutzgebiet ist 65,4 ha groß, grenzt direkt südlich an die Ortslage Jonsdorf und berührt die tschechische Grenze. Uhu, Wanderfalke und Kolkrabe ziehen hier erfolgreich ihren Nachwuchs auf.

 

 

Letztes Update: 05.02.2021.